Noch eine Headline?
Vielleicht begann dieses ganze Elend mit der Jagd nach der nächsten Headline. Die nächste Überschrift – noch ein Wurf. Nach dem Wurf war stets vor dem nächsten und die Nächte dazwischen waren Privatsache. Die Ausbeutung der eigenen Passion. Gut bezahlt bei gleich bleibender Angst. Ich denke darüber nach wieder Taxi zu fahren.
“Für einen Taxi-Fahrer haben Sie es weit gebracht.”
Ja, Du Arsch, dafür habe ich es sehr weit gebracht. Aber am Ende blieb mir wenig. Das Talent zu schreiben. Nunja. Eine enge Freundin verabschiedet sich mit dem wiederholten Hinweis auf ihre Menstruation. Irgendwie bluten wir alle. Bis auf die Musik waren die 80er irgendwie Scheiße. Irgendwie, irgendwo, irgendwann. Und 99 Luftballons verschwinden am Horizont bei einem Glas Wein. Einen Leidensgenossen befrage ich nach den aktuellen Konditionen nach dem Geschäft mit den Taxis in Berlin. Wir haben nach einem Himmel gegriffen, der entschwindet: Der Jaguar für mehr als 60.000 Euro vor uns mag seine Aufmerksamkeit auf sich ziehen, er bleibt unerreichbar. Es bleibt ein Jaguar.
Dearest,
breit aufgestellt zu sein, beweglich zu bleiben – das ist eine Fähigkeit, die unserer Generation eigen ist, den ‘Neuen’ eher nicht, und die einen Wert an sich besitzt. Bitte vergiss mir das nicht.
Und der Jaguar … ich bitte dich – unterm Aston Martin würden wir es gar nicht tun!
Wir sind eine Stehaufmännchengeneration. Ausgesucht haben wir uns das nicht, aber immerhin können wir es!
Denke an dich, rufe dich morgen an.
Big hug.