Die Verteidigung der Gesellschaft

Die Studentin neben mir machte Exzerpte. Michelle Foucault – die Verteidigung der Gesellschaft. Michelle Foucault – nein, nicht Pierre Bourdieu. Frische Luft von der Ostsee noch immer in der Lunge. Und gerne Fight-Club auf dem Schirm, immer wieder gerne.

Zitat “Wann immer das Flugzeug in die Kurve geht, betete ich um einen Zusammenstoß oder irgendwas.”

Geliebte Menschen, und es gibt wenige, die wissen, wer hier dahinter steckt,

Zitat: “In neun von zehn Fällen ist es ein Dildo.” “Aber wir verwenden den unbestimmten Artikel, wenn ein Dildo dahinter steht.”

Dieser Flug hier ist das Äußerste was ich leisten kann und ich bin noch lange nicht am Ende.

Die Verteidigung der Gesellschaft – Michelle Foucault.

Der FCA steigt in die erste Liga auf, entscheidend ist stets auf dem Platz. Platzerl – ein Lokal in München, das durch ein Hard-Rock-Café ersetzt wurde – wie mein Vater neulich sehr kritisch anmerkte. Und er hat mir immer so gerne Schnapsgläser vom Platzerl heim bracht. Super 8 – ein tolles Format!

So sehe ich es bis heute. Irgendwelche Schlüsse muss ich aus 45 Jahren nun mal ziehen – vor 20 Jahren habe ich aus Michelle Foucault exzerpiert und hörte nur zu.

Ich habe instrumentalisiert – dich instrumentalisiert. Mein Gehirn ist dazu in der Lage – mein Herz nicht. Als dem Hirn klar wurde, daß es ohne GeHerze nun mal nicht leben kann, war es froh schreiben zu können.

Zitat, das ich in Fight-Club im Moment leider nicht finde: “Du glaubst gar nicht, was ich durch gemacht habe.”

Dort oben stinkt es bisweilen gewaltig und dabei bist du so alleine.

Bis du dich täuschen lässt.

“Vermutlich übernimmt das meine Versicherung, aber ich will dich von Nichts abhalten.” “Frag einfach?”

Fight-Club.

“Lass krachen Mann.” “Ich soll dich schlagen,” “es ist doch vollkommen bescheurt.”

“Es tut echt weh.”

Irgendwann sollten wir das nochmal machen. ‘Wo ist dein Auto.’ ‘Das Haus war nicht ganz sicher. Ich wußte nicht ob er Besitzer oder Besetzer war.’

Jetzt kommt es auf die Abfolge der Schritte an.

Schau mir in die Auge Kleines, ich weiß um deinen giftigen Stachel. Ich weiß darum.

Alter Fuchs am Telefon

Das Telefon auf meinem Schreibtisch klingelte. Ein alter Fuchs ist am Apparat, der vor Jahren einen anderen Fuchs witterte in einer rein geschäftlichen Beziehung – wie man so schön sagt.

“Sie sind zurück? Was für eine Freude! Es war ja einiges los in den letzen zwei Monaten. Auf französisch kriege ich es jetzt nicht ganz hin, aber auf deutsch heißt es so schön, wenn die Katze nicht im Haus ist, tanzen die Mäuse auf den Tischen – mit anderen Worten Sie haben nichts verpasst in den letzten acht Wochen.”

Ich lächle und sage ihm, “Ich weiß, dass Sie sich freuen.” Überschlage den Betrag, den er von mir erhält und bleibe bei 50.000 Euro stehen.

Dieses Geld ist nicht mein Geld, es ist das Geschäftsgeld eines Angestellten – weder hafte ich dafür noch bin ich pleite wenn sich die Erwartungen in diese Kohle nicht erfüllen werden.

“Sagen Sie mal, ich habe hier einen Bericht ihres Chefs auf dem Tisch liegen.”

“Aha,” sage ich, “das ist ja interessant.”

“Wie kann ich Ihnen da weiterhelfen?”

“Ich kenne Ihren Chef nicht, aber ich kenne Sie! Und deswegen frage ich Sie! Ihr Vorgesetzter wünscht von mir Änderungen, die ich aus fachlicher Sicht für Unsinn halte.”

Es folgt eine längere Begründung.

“Wie soll ich auf diese Korrekturwünsche reagieren?” fährt er fort mit seinen 55 Jahren. “Sie kennen Ihren Chef. Deswegen frage ich Sie,” fordert er eine kluge Einschätzung ein.

Eine kluge Einschätzung für die er jede Berechtigung hat, diesen Herren schätze ich sehr. Also bekommt er sie.

“Ja, Sie haben Recht, ich habe – ihn kennengelernt.” entgegne ich.

Das Ausrufezeichen zwischen den Zeilen quittiert er mit einem lauten Lachen. Der Mann ist Nichtraucher, das weiß ich, aber wäre er Raucher würde er jetzt an einem Zigarillo ziehen. Dieser Herr fädelt Geschäfte in der Ukraine ein auf seriöser Basis. Ich kenne meine Pappenheimer, wie es so schön heißt.

Mangels Zigarette stehe ich auf und gehe ans Fenster.

“Sie wollen von mir eine Antwort?” “Ja, ich will von Ihnen eine Antwort.” “Schreiben Sie es so hin, wie er er es ihnen angeordnet hat. Wenn er es so will, dann will er es so! Das habe ich in mehreren Zusammenhängen erlebt. Wenn er es so will, dann will er es so!”

“Wer zahlt, schafft an – das ist die Geisteshaltung, die hier vorherrschend ist.” Der Selbständige versteht und wir können getrost die Maske zur Seite legen. Damit war alles Wesentliche gesagt. Die Flut an Informationen, die dieser Herr – einer der honorigen, alten Schule – keine Frage – danach über mich ausgoß war einfach fabelhaft.

Wie haben viel gelacht. Eines jener Lachen, wo mir jedenfalls klar war: “Und wenn dir der Arsch auf Grundeis geht. Das willst du nicht verraten” – it’s a ‘Gentlemens Agreement’ – so eine Art Loge.

Den Satz: “Wenn er es so will, will er es so.” quittierte er regelmäßig mit Neuigkeiten.

Der Typ sieht tatsächlich einem der beiden Alten aus der Loge der Muppets-Show verblüffend ähnlich.

Hochverehrtes Publikum, was meint Ihr mit wem ich in meinem Leben öfter verglichen wurde als mit sonst was anderem – richtig – Waldorf und Stattler.

Es gibt Telefonate, die lassen dich innerlich eine kesse Sohle aufs Parkett legen.

Es war wie der Tanz von Waldorf und Stattler.

Danach waren wir beide einen deutlichen Schritt weiter.

Er beendete das Gespräch mit einem Satz, der wie eine Rose ist nach einem gelungenen Tanz.

“Ich bin froh, den Kapitän wieder auf Deck zu sehen.”

Sollte dieser Herr jemals mit meiner Vorgesetzten sprechen, bin ich bei den Bedingungen dabei, soviel ist klar. Das wird er nicht tun, vermutlich nicht.

Aber er kennt jetzt eine saubere Analyse meines Arbeitsumfeldes – ungeschminkt – die Ansichten eines Clowns, der die Schminke abstreift und beim Griff nach dem Weinbrand einen Tigel Gesichtscreme in der Hand hat.

Wir sind im Geschäft.

Le petit knife

Er lachte höhnisch, der Soldat auf Madagaskar, der mich in schwere Bedrängnis brachte und ich offerierte ihm mein Taschenmesser als Pfand – Victorinox – gefertigt in der Schweiz. “Le petit knife.” Wieder und wieder wiederholte er diesen Satz und ließ mich schließlich gehen. Als ich zurück kam, um das petit knife gegen Vorlage meines Passportes einzutauschen, war er gerührt. So gerührt wie es ein Soldat eben sein kann.

Warum ich das schreibe? Nun – manche Geschenke sind sehr persönlich. Dicht am Körper getragen, nicht immer ohne Malaisen.

Es wird Benzin sein, das mich auf einer Maschine mit Zwei Zylinder Vau auf zeihundert Kilometer pro Stunde treiben wird.

Nadra!

Nada mas.

Matjesfilets und die Ansichten eines Clowns.

http://www.youtube.com/user/balkan4esa

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