Ein Fundstück

Neulich auf dem Weg nach dem Stechlinsee fuhr ich mit dem Wagen durch Brandenburg mit diesen langen Alleen, die immer irgendwo in Preußen enden. Radio in einem Alfa, der ohne Werkstatt seine Macken vertieft. Das Radioprogramm ist fabelhaft. Nach gut einer Woche habe ich mal recherchiert und gefunden:

Wenn ich für diesen Link belangt werden sollte, trete ich der Piratenpartei in den Arsch!

Dem Redaktör ist nix zu schwör

Eine Bewerbung nach Frankfurt am Main löst bei mir nicht unbedingt ein Wohlgefühl aus. Nichts desto trotz passe ich gut auf die Stelle und irgenwoher muss die Kohle jenseits staatlicher Transferleistungen künftig kommen. In fünfstündiger Arbeit, mitunter fein ziseliert, habe ich meine Bewerbung als Redakteur bei einer Bank in Frankfurt fertig gemacht und per E-Mail versandt. Alles vorher geprüft und nochmal geprüft. Der Markt ist eng und meine Uhr tickt. Bei einer Bewerbung als Redakteur taucht notwendigerweise irgendwann im Betreff eben dieses Wort auf.

Die Mail mit der Bewerbung ist draußen und ich checke meine Liste der gesendeten Mails: ‘Redakteuer’ lese ich im Betreff, mein grandioser Vertipper. Die Mail aus dem IT-System einer Bank zurück zu holen ist wie erwartet aussichtslos. Ich habe eine zweite korrigierte Version hinter her gejagt. Mit der Mail, die ich jetzt vor mir habe, erhöhe ich meine Chancen oder mache sie endgültig zu nichte.

Können sie in diesen hohen Häusern in Frankfurt, deren Silhouette sich im Main spiegelt, lachen? Es war in Frankfurt und dieser Novembertag hatte alle grauen Schattierungen, die Frankfurt bieten kann. An diesem Tag am Beginn des Novembers 2009 habe ich einen Krieg erklärt. Den Dienst mit der Waffe hatte ich verweigert, damals 1984. Meinen Krieg von 2009 habe ich gewonnen. In der zweiten Jahreshälfte 2011 war es Zeit für ein Release. Set my body free – set my mind free.

Redakteuer – geht nach rechts ab mit einem Finger, der sich an die Stirn tippt.

Mauerweg dritter Teil

Eine gelungene Komposition an einem sehr entspannten Sonntagnachmittag. Einem spanischen Paar auf Englisch den Weg nach Golghata gewiesen, über den Wiesen zwischen Groß-Staaken und Gladow geradelt. Irgendwann bin ich vom Mauerweg abgekommen und einem Radweg gefolgt. Einfamilienhäuser am Rande Berlins. Diese Stadt ist mit ihrem Speckgürtel sehr speziell. Ihre Geschichte ist europaweit einzigartig. Das hebt sie nicht heraus, sie ist eben einzigartig. Seit etwa 1870 vereinigt diese Stadt sehr viel Geschichte auf sich. Nach 1870 begann das Herz dieser Stadt als Metropole zu schlagen. Damals wurde Deutschland ein Nationalstaat. Und in diesem Nationalstaat gab es eine Freiheit, liberty et liberté. Berlin ist eine irre Stadt dieses Kontinents. Sie ist eine der kleineren Hauptstädte Europas. Dabei ist sie die Capitale der größten Volkswirtschaft der EU.

Dass mir am Ende dieses Radweges meine Lieblingskellnerin noch ein paar Geheimnisse verraten hat, ist diesem Sonntagnachmittag gedankt.

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