Es ist ein Aufzug
Den zweiten Weltkrieg überlebt. Den Ersten bereits gesehen. Als er gebaut wurde, war er ein Wunder.
Ohne Mühe das Stockwerk zu wechseln. Die gewünschte Etage zu erreichen ohne zu steigen. Technik, eine Maschine, die Menschen bewegt mit Strom.
Dafür sind Watt erforderlich, Ampere und ja irgend einen Tesla gab es auch noch. AEG, Siemens Halske, als Berlin noch nicht wusste wie es ist, mit Bomben traktiert zu werden und im Straßenkampf zu fallen. Bis auf einen Rest zu verschwinden.
Aufwärts nach oben, die nächste Etage nicht nur erstreben, sondern erreichen. In der Clausewitz-Straße, Charlottenburg.
Er konnte es. Bis heute kann er es. Hölzern, eingefasst von einem filigranen Geflecht aus Stahl. Und einem Motor, der ihn treibt. Darüber schweigt er lautlos. Er hat ihn. Genug, um jede Etage zu erreichen, auf Knopfdruck.
Nach über 100 Jahren nimmt er sich Rechte raus. Steckenbleiben ist möglich. Manchmal fehlt der Wille, trotz Watt und Ampere. Für Tesla fehlt ihm das Verständnis. Das Interesse sowieso.
Schon allein wegen der verbrannten Kalorien wäre es ratsam, die Treppe zu nehmen. Analog eine Stufe nach der anderen zu steigen.
Hinter einem Gitter steht er bereit, jede Etage zu erreichen in diesem Haus. Vom Wunder ist er zu einer Option geworden.
Dett is ihm Mampe. Ändern kann er es nicht, selbst als die Herren von der SS zum Puff im dritten Obergeschoss wollten, war er gefügig. Siemens Halske ist keine moralische Institution, oder ist es die AEG?
Er redet nicht. Er schwebt ein auf Knopfdruck. Hat der englische Adel mit Butlern über Politik diskutiert? Zu dieser Frage ist er ohne Meinung.
Es ist ein Aufzug.
Würde ist ihm unbenommen. Es schwebt über 100 Jahre.
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